Täter erzählen Geschichten über Verbrechen und Strafe, ebenso wie Polizisten, Richter und Strafverteidiger, aber auch Politiker und die Medien. Jeder erzählt sie sehr unterschiedlich, und nur einige Geschichten werden geglaubt, während andere als unplausibel abgelehnt werden, was zu Konflikten führt. Dieses Buch geht der Frage nach, wie diese Konflikte ausgetragen werden und welche Beziehungen zwischen (oft unhinterfragten) Meistererzählungen und (manchmal lauten, manchmal leisen) Gegenerzählungen bestehen. Dies sind Fragen von zentraler Bedeutung für die Kriminologie, die bisher wenig Beachtung gefunden haben.
Der Sammelband ist international und interdisziplinär angelegt und vermittelt empirische Erkenntnisse aus so unterschiedlichen Kontexten wie (sozialen) Medien, Zeitungen, Comics, Polizeiverhören, Sozial- und Strafjustiz sowie Museumsausstellungen. Durch den Einbezug von Beiträgen aus einem breiten Spektrum akademischer Disziplinen und die Verwendung unterschiedlicher methodischer Ansätze ist sie von besonderem Interesse für Studierende und Forscher der Kriminologie und Soziologie.
Holger Schmidt, Wissenschaftler des ISEP, hat den Band zusammen mit KollegInnen herausgegeben und den gemeinsamen einführenden Aufsatz beigesteuert.
Althoff, M., Dollinger, B., & Schmidt, H. (2020). Fighting for the ‘right‘ narrative: Introduction to Conflicting Narratives of Crime and Punishment. In M. Althoff, B. Dollinger, & H. Schmidt (Eds.), Conflicting Narratives of Crime and Punishment. Basingstoke: Palgrave McMillan.