Neue Ausgabe "Soziale Passagen" - Journal für Empirie und Theorie Sozialer Arbeit
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Narrationen sind im sozialpädagogischen und sozialarbeiterischen Alltag vielfach präsent: Adressat:innen erzählen zum Beispiel von ihrer Lebenslage und Fachkräfte erzählen zur Reflexion Geschichten über einzelne Situationen. Fallgeschichten sind aber auch in der Praxis von Forschung und Weiterbildung von zentraler Bedeutung, und in politischen Auseinandersetzungen werden Narrative entwickelt, um besondere Sichtweisen auf ein Problem zu etablieren.
Systematisch sind Narrationen hingegen bislang kaum in den Mittelpunkt des sozialpädagogischen Fachdiskurses und der Forschung gerückt. Nur zwei markante Ausnahmen finden sich: Zum einen werden Lebensgeschichten in der Biografieforschung und Kasuistik der sozialpädagogischen Adressat:innen‑, Nutzer:innen- und Akteur:innenforschung, der Professionalisierungsforschung und der historischen Forschung erhoben und analysiert. Dies korrespondiert, zum anderen, mit einem hohen Interesse an Fragestellungen der qualitativ-rekonstruktiven wie ethnografischen Forschung, die diesbezüglich unterschiedliche methodologische Konzepte und methodische Zugänge zu Narrationen vorhält.
Um darüber hinaus in einem breiteren Rahmen zu zeigen, welch hohe Bedeutung Narrationen für Soziale Arbeit und Sozialpädagogik aufweisen, präsentiert der aktuelle „Blickpunkt“ der Sozialen Passagen verschiedene Möglichkeiten, Narrationen nicht nur in der empirischen Forschung, sondern weiterführend auch grundlagentheoretisch und in Anbindung an die sehr weit reichende interdisziplinäre Forschungslandschaft zu erschließen (siehe ausführlich das Intro zum „Blickpunkt“ von Bernd Dollinger und Werner Thole).
Daher freut sich der Herausgeberkreis der Sozialen Passagen sehr, dass es gelungen ist, einen „Blickpunkt“ zum Thema Narrationen für dieses Heft zusammenzustellen, in dem bewusst heterogene Bezugnahmen auf und Arbeiten mit Narrationen deutlich werden.
Den Link zum Journal finden Sie hier.