Gelingen! Gemeinsam lernen in und für inklusive(n) Bedingungen im Kindergarten
1) Motivation
Die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung fordert, dass allen Kindern die Möglichkeit des gemeinsamen Lernens zur Verfügung steht. Dies soll unabhängig von ihren individuellen Fähigkeiten sowie von ihrer sozialen und kulturellen Herkunft sein. In der Praxis zeigt sich jedoch, dass systematische Ansätze fehlen, um Inklusion im pädagogischen Alltag zu realisieren. Wir möchten daher den Inklusionsgedanken bereits in der Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern etablieren und zugleich ein Forschungsdesiderat an praxisorientierter Didaktik in der Unterrichtsforschung schließen.
2) Ziele und Vorgehen
Das Forschungsvorhaben soll die Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern im Hinblick auf inklusiv ausgerichtete pädagogische Tätigkeiten weiterentwickeln. Hierfür wird zunächst die subjektive Perspektive der Beteiligten zum Thema Inklusion erhoben. Die Erkenntnisse werden als Basis für die Entwicklung und Erprobung eines neuen Lehr- und Lerndesigns an Fachschulen genutzt. Über das didaktische Prinzip des Forschenden Lernens werden sich die Schülerinnen und Schüler durch selbst gewählte Forschungsfragen mit dem Thema Inklusion auseinandersetzen. Hierbei werden sie begleitet, eigene Forschungsvorhaben zu planen, diese durchzuführen und am Ende die Ergebnisse zu reflektieren.
3) Ablauf
Das Projekt findet im Zeitrahmen von Januar 2018 bis Juni 2020 statt und verfügt über die folgenden Phasen:
1. Phase: Strukturierter Kooperationsaufbau sowie Grundlagenforschung/Biographieforschung zur Erhebung inklusiver Bedarfe und Anforderungen
2. Phase: Didaktische Entwicklung und Erprobung Forschenden Lernens in Fachschule in Bezug auf die inklusionsorientierte, pädagogische Arbeit mit Kindern
3. Phase: Didaktische Konkretisierung und Implementierung der Ergebnisse auf Inklusion ausgerichtete Formate Forschenden Lernens in Fachschulen für die pädagogische Arbeit mit Kindern
4) Innovation und Perspektiven
Das Projekt möchte einerseits zu individuellen Veränderungen beitragen. Durch das Forschende Lernen, welches interessengeleitetes Lernen unterstützt, können neben einer inklusionsorientierten Haltung weitere Schlüsselkompetenzen, wie z.B. Beobachtungs- und Reflexionsfähigkeiten, erworben werden. Um andererseits institutionelle Veränderungen in der Ausbildung herbeizuführen, werden alle relevanten Akteurinnen und Akteure in den Forschungsprozess einbezogen. Darüber hinaus werden für die multiplikatorische Wirkung des Projektes und deren Nachhaltigkeit die didaktischen Erkenntnisse nicht nur der Fachöffentlichkeit durch ein Symposium sowie ein Handbuch zugänglich gemacht, sondern zudem auch filmisch aufbereitet.
Gefördert aus den Mitteln des Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der der Förderrichtlinie „Qualifizierung der pädagogischen Fachkräfte für inklusive Bildung“
Projektzeitraum:
- Januar 2018 - Juni 2020
Förderkennzeichen: 01NV1725A (Standort TU Dresden) / 01NV1725B (Standort TU Dortmund)
5) Ansprechpartnerinnen:
TU Dortmund:
Dr.in Anke Karber, TU Dortmund, Fakultät für Erziehungswissenschaft, Psychologie und Soziologie; Institut für Sozialpädagogik, Erwachsenenbildung und Pädagogik der frühen Kindheit (ISEP); Emil-Figge-Straße 50; 44227 Dortmund, Mail: anke.karber(at)tu-dortmund.de
Vanessa Mertens, TU Dortmund, Fakultät für Erziehungswissenschaft, Psychologie und Soziologie; Institut für Sozialpädagogik, Erwachsenenbildung und Pädagogik der frühen Kindheit (ISEP); Emil-Figge-Straße 50; 44227 Dortmund, Mail: vanessa2.mertens(at)tu-dortmund.de
TU Dresden:
Prof.in Dr. Cornelia Wustmann, TU Dresden; Fakultät Erziehungswissenschaften; Institut für Sozialarbeit, Sozialpädagogik und Wohlfahrtswissenschaften, 01062 Dresden,
Mail: cornelia.wustmann(at)tu-dresden.de
Mirjam Christ, TU Dresden; Fakultät Erziehungswissenschaften; Institut für Sozialarbeit, Sozialpädagogik und Wohlfahrtswissenschaften, 01062 Dresden, Mail: mirjam.christ(at)tu-dresden.de
6) weitere Informationen zur Förderrichtlinie „Qualifizierung des pädagogischen Personals für inklusive Bildung“
http://www.empirische-bildungsforschung-bmbf.de/de/2188.php
Gelingen –Tagungsbeiträge und Veröffentlichungen
AG Inklusionsforschung: Erziehungswissenschaftliche Inklusionsforschung. Norm – Behinderung – Gerechtigkeit.
28. & 29.06.2018
Mirjam Christ und Vanessa Mertens
Beitrag: Poster „Reflexion von Kategorisierungen als Basis professionellen Handelns - Gemeinsam lernen in und für inklusive(n) Bedingungen im Kindergarten“
Empirie AG 2018
06. & 07.07.2018
Prof.in Dr.in Cornelia Wustmann, Dr.in Anke Karber, Mirjam Christ, Vanessa Mertens
Beitrag: Vortrag zu „Der Einsatz von biographisch-narrativen Interviews im Rahmen des Design-Based-Research“
Bundeskongress Soziale Arbeit
06.09.2018
Prof.in Dr.in Cornelia Wustmann
Workshop: „Gemeinsam lernen in und für inklusive(n) Bedingungen im Kindergarten“
Im Fokus!
25.09.2018
Dr.in Anke Karber, Vanessa Mertens, Rebecca Pfennigstorf
Workshop: „Reflexive Haltung in inklusiven Prozessen– Forschendes Lernen in der Erzieher*innenausbildung“
Hochschultage Berufliche Bildung: Digitalisierung zwischen Hype und didaktischem Mehrwert
Siegen, 11.03. - 13.03.2019
Vanessa Mertens, Dr.in Anke Karber, Dr. Holger Küls
Vortrag „Lernortkooperation qua Lernplattform? – Perspektiven der Akteur*innen zur Lernbegleitung“
ECER: Education in an Era of Risk - the Role of Educational Research for the Future
02.09-06.09.2019
Dr.in Anke Karber, Vanessa Mertens
Vortrag: “Design-Based Research – Using Multi-Perspective Views to Modify the Vocational Training of Early Childhood Educators”
Ausrichtung des Fachtag Gelingen! „Kooperation von KiTa, Fachschule und Universität - Forschend zum inklusiven Blick“
TU Dortmund, 19.09.2019
Vanessa Mertens, Dr.in Anke Karber
Workshop 1: Prof.in Dr.in Cornelia Wustmann zu „Universität & Fachschule & Kindertageseinrichtung – durch Forschendes Lernen auf dem Weg zur inklusiven Bildung“
Workshop 2: Vanessa Mertens zu „Vorurteile? Vorurteilsbewusstsein!“
Workshop 3: Mirjam Christ zu „Behinderung und Migration – inklusiv betrachtet“
Veröffentlichungen:
Mertens, Vanessa/Küls, Holger und Karber, Anke (2019): Lernortkooperation qua Lernplattform? Perspektiven der Akteurinnen und Akteure zu Lernbegleitung. Ein Beitrag zur Fachtagung Sozialpädagogik : „FT 17 Digitalisierung zwischen Hype und didaktischen Mehrwert – Digitale Lehr-Lern-Formate sozialpädagogischer Qualifizierung in Hochschule und beruflicher Bildung“. Zugriff: www.berufsbildung.nrw.de/cms/veroeffentlichungen/hochschultage-bb-2019/hochschultage-bb-2019.html
Interview zum Forschungsdatenmanagement:
Mertens, Vanessa (2020): „Gutes Forschungsdatenmanagement ist nicht unmöglich“. Spotlight Forschung der TU Dortmund.
www.tu-dortmund.de/universitaet/aktuelles/detail/gutes-forschungsdatenmanagement-ist-nicht-unmoeglich/