Sozialpädagogik unter der Berücksichtigung ihrer Handlungsfelder und Institutionen
Im Fokus des Forschungsbereichs „Sozialpädagogik unter besonderer Berücksichtigung ihrer Handlungsfelder und Institutionen“ stehen personenbezogene Dienstleistungen im Kontext des Sozialstaats. Sozialpädagogische Dienste obliegen den je aktuellen gesellschaftspolitischen Strömungen und Ideen, die um die „richtige“ Konstruktion des Verhältnisses von Allgemeinheit (Gesellschaft) und dem Einzelnen konkurrieren. Sie sind damit in hohem Maße an den wohlfahrtsstaatlichen Auf-, Aus- und Umbau des wohlfahrtsstaatlichen Arrangements insgesamt gebunden. Gefragt wird aus dieser Forschungsperspektive insbesondere nach den hegemonialen Konstellationen, die über die Zuständigkeit der sozialpädagogischen Dienste für die Problembearbeitung entscheiden. Darüber hinaus stehen Forschungen zu den sozialpädagogischen Organisationskulturen im Fokus, da die mikropolitischen Prozesse innerhalb der Organisationen einen nachhaltigen Einfluss auf die inhaltliche Umsetzung der Programmatiken haben. Die in den Organisationen ausgebildeten Interaktions-, Kommunikations- und Machtstrukturen prägen danach das professionelle Handeln, das sie selbst erzeugt hat, und üben Einfluss auf Form und Inhalt innerorganisatorischer wie organisationsübergreifender Interaktionen aus. Eine sozialpädagogische Institutionen-- und Organisationsforschung setzt entsprechend die Institutionalisierungsprozesse und Programmierungen von Organisationen mit eben diesen mikropolitischen Prozessen in Relation. Im Zentrum der Forschungsarbeiten steht dabei die Kinder- und Jugendhilfeforschung.